Unter dem Begriff "Hörsturz" ist ein akuter Hörverlust zu verstehen. Die Ursache ist entweder idiopathisch (unbekannt) oder symptomatisch bei einer bestimmten Grunderkrankung. Der Hörsturz tritt jährlich bei etwa 20 von 100.000 Menschen auf. Meistens sind Männer und Frauen um das 50. Lebensjahr gleich häufig betroffen. Die Prognose verschlechtert sich mit dem Ausmaß der Hörminderung, es besteht zusätzlich eine Wiederauftreten von circa 30 %.
Als Leitsymptom tritt plötzlich eine einseitige Schwerhörigkeit oder Taubheit auf.
Zusätzlich können folgende Nebensymptome auf einen Hörsturz hinweisen
- Tinnitus – Ohrgeräusche
- "Watte-Gefühl" im Ohr
- Druck im Ohr
- Schwindel
- Ohrenschmerzen
Die genaue Ursache des Hörsturzes ist noch nicht bekannt. Es handelt sich dabei aber um eine Durchblutungsstörung des Innenohres.
Das eigene Verhalten wie psychische Belastungen, Rauchen oder Stress kann ursächlich sein. Krankheitsbedingte (behandelbare) Ursachen können jedoch ebenso eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehören beispielsweise:
- Arteria Vertebralis-Insuffizienz – Unvermögen der Wirbelsäulenarterie, genügend Blut ans Ohr zu pumpen
- Akustikusneurinom – Tumor am Hörnerven
- Borreliose – bakterielle Infektion, die durch Zecken übertragen wird
- Diabetes mellitus
- Einblutungen – beispielsweise bei Therapie mit Antikoagulanzien – gerinnungshemmende Medikamente wie Phenprocoumon
- Herpes zoster (Gürtelrose)
- Herzerkrankungen, die zu eingeschränkter Leistungsfähigkeit führen, wie beispielsweise Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
- HWS-Gefügestörungen – Veränderungen an der Halswirbelsäule
- Hyperlipidämie – Erhöhung der Blutfette
- Hyperurikämie – Erhöhte Harnsäurewerte im Blut
- Innenohrembolie – Verschluss einer das Innenohr versorgenden Arterie mit resultierender Minderversorgung
- Perilymphfistel – durch Verletzung der Grenze zwischen Innen- und Mittelohr auftretende Verlagerung der Innenohrflüssigkeit ins Mittelohr
- Plötzliche Blutdruckabsenkung
- Sludge-Phänomen – Verklumpung des Blutes aufgrund von Blutviskositätsstörungen
- Vasomotorische Störungen – Störungen in der Regulation der Gefäßweite
- Virusinfektionen wie beispielsweise eine Infektion mit dem HI-Virus, Mumps etc.