Injektionstechniken an der Wirbelsäule zur Arthrosetherapie
Bei den Infiltrations- und Injektionstechniken an der Wirbelsäule handelt es sich um konservative und minimalinvasive therapeutische Verfahren zur Behandlung akuter, aber auch chronischer Rückenschmerzen.
Besteht in Abhängigkeit von der Bildgebung und von den Symptomen des Patienten kein Bedarf für einen operativen Eingriff, so können Infiltrations- und Injektionstechniken zur effektiven und komplikationsarmen Schmerzlinderung eingesetzt werden.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
- akute und chronische Rückenschmerzen bedingt durch muskuläre Verspannungen
- Diskusprolaps (Bandscheibenvorfall) und Diskusprotrusion (Bandscheibenvorwölbung)
- Spondylarthrose
- Spinalkanalstenose (Wirbelkanalverengung)
- Postnukleotomiesyndrom
- Blockierungen der Wirbelsäule
Vor der Therapie
Rückenschmerzen können als Symptom vieler Erkrankungen einhergehen. Neben klassischen Verspannungen der Muskulatur können aber auch maligne (bösartige) Erkrankungen wie Sarkome (bösartige Tumore des Stützgewebes), Leukämien (Blutkrebs) oder Metastasen (Tochtergeschwülste) die Ursache sein. Auf Grund dessen sind eine Anamnese und eine ausführliche Diagnostik notwendig.
Die Verfahren
Die Therapeutische Lokalanästhesie beruht auf der Applikation eines Lokalanästhetikums, sodass im Schmerzareal die Nozizeptoren (Schmerzrezeptoren) in ihrer Funktion reduziert beziehungsweise blockiert werden.
Durch diese Blockade kann der primäre Schmerzauslöser nicht über die Rückenmarksbahnen zur Schmerzempfindung führen. Durch die Applikation tritt die Schmerzlinderung verhältnismäßig schnell ein. Bei chronischen Schmerzen muss die Behandlung jedoch gegebenenfalls mehrfach durchgeführt werden.
Die Facettengelenkinfiltration stellt ein interventionelles radiologisches Verfahren zur Behandlung schmerzhafter Facettengelenke dar.
Bei der Durchführung des Verfahrens wird das Gelenk unter Röntgen-Kontrolle mit einer speziellen Nadel punktiert. Zur Arthroseprophylaxe wird ein Gemisch aus Lokalanästhetikum, Cortison und Hyaluronsäure appliziert.
In den aktuellen Leitlinien wird die periradikuläre Injektionstherapie als therapeutische Maßnahme insbesondere bei Schmerzen bedingt durch eine Veränderung der Nervenwurzel empfohlen.
Sollten keine Lähmungserscheinungen vorliegen, ist das Verfahren in der Regel einer Operation vorzuziehen.